Nährstoffmangel in Cannabis-Pflanzen – Das Calmag Problem

Braune Stellen auf den Blättern – wer kennt es nicht? Dieses Krankheitsbild kann verschiedene Ursachen haben, eines davon ist das sogenannte Calmag Problem. Eine finale Lösung für das Calmag-Problem werden wir nicht geben können, wir möchten euch aber hier erläutern, wie SANlight an dem Problem forscht, welche Theorien dazu bestehen und warum die richtigen Dünger für einen erfolgreichen Grow unerlässlich sind.

Auf YouTube findest du das Interview zum Thema Calmag Problem mit SANlight CEO Martin Anker im Video-Format. 

Was ist das Calmag Problem?

Deine Pflanzen sind erfolgreich gewachsen und schickst sie planmäßig nach einem Zeitraum von sieben bis zehn Wochen in die Blütephase. Auf den ersten Blick sehen deine Kleinen gesund und munter aus, doch bei genauerem Betrachten erkennst du kleine, braune Punkte auf den Blättern. Zuerst schenkst du dem Phänomen keine Beachtung, fragst dich aber, warum sich der optische Eindruck bei diesem Grow anders gestaltet, als du es von den vorangegangenen Projekten gewohnt bist. Ein leichtes Camouflage-Muster zeichnet sich auf den Blättern ab. Mit Erhöhung der Phosphor-Kalium Dosis werden aus den braunen Pünktlein großflächige Stellen, bis die Blätter komplett krank erscheinen und teilweise absterben, was letzten Endes zu einem geringeren Ertrag führt. Erfahrungsgemäß scheint es allerdings so zu sein, dass dieses Problem bei performanteren Pflanzen stärker aufzutreten scheint.

Cannabis Blatt mit Naehrstoffmangel

Wie kommt es zu den braunen Stellen auf den Cannabis-Blättern?

Martin geht von folgendem Szenario aus: Calcium-Magnesium ist im Wasser gebunden und kommt, je nach Quelle, in unterschiedlich starker Konzentration im Wasser vor. Durch die Transpiration verliert die Pflanze Wasser und neues Wasser wird aus den Wurzeln in die Blätter gezogen. Mit diesem Wasserkreislauf entsteht ein Fluss von Calcium-Magnesium aus den Wurzeln in die Blätter, die Pflanze wird also mit Nährstoffen versorgt. 

Die Verwendung von Grow LEDs führt zu einer verringerten Hitzestrahlung, was die Transpiration reduziert und somit auch den Nährstofftransport minimiert. Das Calmag-Problem (“Calmag” – “Calcium-Magnesium”) beschreibt also einen Mangel dieser Stoffe in der Pflanze. 

Wichtig ist zu erwähnen, dass diese Herleitung zum aktuellen Zeitpunkt eine Vermutung ist, welche SANlight überprüft. Mehr zum Versuch folgt weiter unten.

Was tun gegen braune Stellen auf den Blättern?

Allgemein lässt sich sagen, dass ein Entgegenwirken bereits zu spät ist, wenn der Mangel visuell auffällt. In einer sehr frühen Phase lässt sich der Effekt durch die Zugabe von Calcium-Magnesium eventuell noch minimieren, aber Vorsorge ist hier der einzige wirkliche Weg, um ein gesundes Pflanzenwachstum zu garantieren. Eine Grundsatzempfehlung, wie hoch die zugegebene Calcium-Magnesium Menge sein sollte, kann allerdings nicht gegeben werden. 

Wie bereits erwähnt, hängt die Sättigung vom Ausgangswasser – also dem Wasser aus deiner Region – ab. Neben dem Mangel führt bei den Pflanzen auch eine Überversorgung zu Gesundheitsproblemen. Würden nun standardmäßig höhere Mengen verabreicht, so kommt es bei einer starken Grundsättigung zu einer Überernährung.  

Zusätzlich scheint dieser Effekt trotz identischer Behandlung bei unterschiedlichen Genetiken unterschiedlich stark zu sein. Entsprechend ist die richtige Dosierung eine individuell zu ermittelnde Aufgabe. Die Grundwerte eures Wassers solltet ihr bei den Wasserwerken eurer Region ermitteln können. Ein Verhältnis von Calcium zu Magnesium von 3 zu 1 gilt als grober Richtwert. Für die Verhältniskorrektur bietet beispielsweise Canna mit dem “Canna Mono Calcium” und dem “Canna Mono Magnesium” die entsprechenden Mononährstoffe an.

Welche Versuche macht SANlight zu dem Thema?

Wird das Calmag Problem durch die fehlende Hitze in den Blättern, bedingt durch die Verwendung von LEDs ausgelöst? Diese Frage versucht SANlight zu beantworten.

Tisch mit gesunden Pflanzen

Der Versuchsaufbau: Es gibt drei Gruppen aus jeweils zwei Tischen, welche mit Pflanzen bestückt sind:

1. Referenzgruppe: Es werden zwei Tische nach dem bei SANlight bewährten Schema für starke Lichtintensität mit 2ml Canna Calmag pro Liter Wasser gedüngt. 
2. Reaktionsgruppe: Als Kontrollgruppe werden zwei weitere Tische mit dem analogen Schema gedüngt. Hier wird später anders auf das Verhalten der Pflanzen reagiert. 
3. Versuchsgruppe: Aus früheren Versuchen stellt sich durch die Zugabe von Calmag eine erkennbare Verbesserung, aber keine eindeutige Lösung ein. Es liegt nun also nahe, eine höhere Dosis zu verabreichen. Entsprechend sind zwei weitere Tische aufgebaut, welchen mit 4ml pro Liter Wasser exakt die doppelte Menge Calcium-Magnesium zugegeben wird. 

Nun wird jede Woche eine komplette Pflanze pro Tisch entnommen. Von der abgeschnittenen Pflanze wird im Labor, zusammen mit der Erde, an mehreren Stellen der Calciumgehalt, der Magnesiumgehalt und weitere, relevante Nährstoffwerte ermittelt. Außerdem besteht die Vermutun, dass durch das Calmag Problem ein PH-Wert Problem ausgelöst wird, weswegen zusätzlich der PH-Wert ermittelt wird. 

Würde die Pflanze nun durch die verringerte Blatthitze weniger Wasser transpirieren, so müsste sich in der Erde Calcium und Magnesium ansammeln und der entsprechende Gehalt in der Pflanze fehlen. 

Verschiebt sich nun der PH-Wert, so wird auf den Tischen 3 und 4 (Gruppe 2) der PH-Wert korrigiert, die Tische 1 und 2 (Gruppe 1) bleiben als Referenzgruppe unverändert.

Auf Tisch 5 und 6 (Gruppe 3) wird hingegen mit der Zugabe der doppelten Menge Calmag versucht, dem Problem von vornherein entgegen zu wirken.

Betroffene Pflanzen zeigen deutliche braune Stellen und Blätter

Zum Zeitpunkt des Interviews scheinen die Pflanzen aus Gruppe 3 eher negative Effekte abzuzeichnen, was dafür sprechen würde, dass eine höhere Zugabe von Calmag dem Problem nicht positiv entgegenwirkt. Die genauen Testergebnisse liegen allerdings noch nicht vor.

Wir werden die Versuchsergebnisse und weitere Tests auf unserem Youtube Kanal für euch veröffentlichen und freuen uns, wenn ihr den Verlauf dort gemeinsam mit uns weiterverfolgt.